Graduiertenkolleg Frequenzeffekte
Frequenz als Faktor in gebrauchsbasierten Modellierungen von Sprachwandel, Sprachverarbeitung und Spracherwerb
Ziel des DFG-Graduiertenkollegs (GRK) sind umfangreiche und untereinander koordinierte empirische Untersuchungen zu Frequenzeffekten vornehmlich in den bzw. anhand der europäischen Sprachen und ihrer Varietäten. Unter Frequenz wird die Vorkommenshäufigkeit einer bestimmten sprachlichen Struktur (items, strings, types, tokens) in einem bestimmten Ausschnitt der Sprachwirklichkeit (der durch ein passendes Korpus approximiert wird) verstanden. Sie wird im Rahmen gebrauchsbasierter Theorien modelliert, die davon ausgehen, dass die Häufigkeit eines linguistischen Phänomens in der mentalen Repräsentation von Sprache einen Niederschlag findet. Das Graduiertenkolleg geht aber über diese oft nur unterstellte Annahme hinaus, indem es die Wirkung dieses Niederschlags untersucht, und zwar in verschiedenen empirisch mit den Methoden der Linguistik und Kognitionswissenschaft erfassbaren Gebieten: im Sprachwandel, in der Sprachverarbeitung und im Spracherwerb. Auf diese Weise soll erstmalig in systematischer Weise die Tragweite des Faktors Frequenz untersucht werden, und zwar in einer Weise, die auch seine Grenzen sichtbar werden lässt. In diesem hohen empirischen und theoretischen Anspruch liegt das innovative Potential des Graduiertenkollegs.
Web | http://frequenz.uni-freiburg.de |
Sprecher | Stefan Pfänder (Freiburg) |
Koordination |
Agnes Schneider |