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Ausgehend von der Annahme, dass das Verstehen von sprachlichen Äußerungen mit dem Aufbau mentaler Simulationen einhergeht, geht das Dissertationsprojekt der Frage nach, welche Parameter die Eigenschaften dieser Repräsentation beeinflussen. Eine zentrale Eigenschaft einer mentalen Simulation ist die Perspektive, die von Verstehenden in der Simulation eingenommen wird. Meine Arbeitshypothese ist, dass diese Perspektivnahme durch Faktoren wie Geschlecht, Alter oder andere soziokulturelle Merkmale beeinflusst werden kann, da anzunehmen ist, dass durch diese Faktoren die Identifikation mit unterschiedlichen Referenten im Diskurskontext vereinfacht, erschwert oder sogar verhindert wird. Theoretische Grundlage der Arbeit sind insbesondere Theorien aus dem Bereich der 'embodied cognition'. Diese Forschungsrichtung stellt mit dem Action-Sentence-Compatibility-Experimentalparadigma auch eine geeignete Möglichkeit zur Untersuchung der Fragestellung zur Verfügung. Mit Action-Sentence-Compatibility-Experimenten wurde in bisherigen Arbeiten allerdings lediglich die Identifikation mit der 2. Person Singular untersucht. Im Rahmen meines Projekts sollen zusätzlich auch die Identifikation mit anderen Handlungsakteuren (bspw. 3. Person Singular, 1. Person Singular) untersucht werden, sowie der Einfluss soziokultureller Faktoren auf diese Identifikationsprozesse. Da der erwartete Effekt einer Identifikation der Verstehenden mit einem/einer der handelnden Akteure im Zentrum der Arbeit steht, stellt das Konstrukt der Identität, bzw. der Prozess der Identifikation, einen weiteren Grundpfeiler der Arbeit dar. Methodisch verortet sich die Arbeit in der Kognitionswissenschaft und Psycholinguistik, die ein breites Instrumentarium an sensitiven Online-Maßen zur Verfügung stellt. Dabei werden bekannte Action-Sentence-Compatibility-Paradigmen kombiniert mit Methoden der Lese(zeit)forschung. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zu einem detaillierteren Modell des menschlichen Sprachverstehens beitragen.
seit November 2012: Promotionsstipendiatin der HPSL im Promotionskolleg Empirische Linguistik (PEL)
2011-2012: Drittmittelassistentin im Projekt EPHECT am Institut für Sport und Sportwissenschaften, Universität Basel
2008-2011: Studentische/wissenschaftliche Hilfskraft für das DFG-Projekt ELoC am Psycholinguistic Research Lab, Abteilung für Kognitionswissenschaft, Universität Freiburg
2010: Abschluss Magistra Artium an der Albert-Ludwigs Universität Freiburg
2004-2010: Studium an der Albert-Ludwigs Universität Freiburg (HF: Sportwissenschaften, NF: Kognitionswissenschaft, Gender Studies)