Kulturanalytische Medienlinguistik (Doktorandenseminar, Blockveranstaltung)
Date | Thursday, 23rd February 2017 |
Location |
veranstalter: Prof. Dr. Martin Luginbühl
ansprechpartner: Prof. Dr. Martin Luginbühl
email: martin.luginbuehl@unibas.ch
web: https://vorlesungsverzeichnis.unibas.ch/de/home?id=218794
institution: HPSL
language: Englisch
location institution: Basel
date_raw: 23./24. Februar 2017 (23.2.: 13-17 Uhr, 24.2.: 9-13 Uhr) 20./21. April 2017 (20.4.: 9-13 Uhr, 21.4.: 13-17 Uhr) 1./2. Juni 2017 (1.6: 9-16 Uhr; 2.6.: 9-13 Uhr)
date_sort: 23.02.2017, 00:00:00
Sprache und Kultur sind miteinander verwoben: Gemeinsame Wertvorstellungen einzelner ‚communities of practice’ spiegeln sich nicht nur im Sprachgebrauch, sondern sie werden auch im Sprachgebrauch und somit im Rahmen semiotischer Praktiken hervorgebracht. Denn um Gemeinsamkeiten zu erkennen bzw. abzugleichen, müssen diese kommuniziert und das bedeutet auch zwingend medial materialisiert werden. Die sich seit der Jahrhundertwende etablierende kulturanalytische Linguistik interessiert sich für die damit aufgeworfene Frage, wie im Sprachgebrauch Normen und Werte innerhalb einer gesellschaftlichen Gruppe emergieren und so Kultur „zum Funktionieren gebracht“ (Tienken 2015: 464) wird. Dabei sind Muster des Sprachgebrauchs als „’Ort’ der Verschränkung von Kultur und Sprache […] eines der zentralen Objekte einer kulturanalytischen Linguistik“ (Linke 2011: 27), wobei sich diese Muster auf unterschiedlichen analytischen Ebenen wiederfinden lassen, von der morphologischen Ebene (Wortbildung) über musterhafte Formulierungen (Wendungen) bis hin zu umfassenderen Textsorten-Mustern und ganzen Textsortenprofilen (dazu Luginbühl 2014).
In der hier ausgeschriebenen Doktoratsveranstaltung wird die kulturanalytische Medienlinguistik im Zentrum stehen. Hier geht es einerseits um die Analyse journalistischer Texte (wobei hier im Sinne eines semiotischen Textbegriffs auch Bilder und Töne in die Analysen integriert werden), die insbesondere vor dem Hintergrund journalistischer Kulturen in den Blick genommen werden (dazu Hanitzsch/Donsbach 2012), also etwa gefragt wird, wie Authentizität inszeniert wird, wie Nähe bzw. Distanz zum Berichteten hergestellt wird oder welche Rollen die JournalistInnen einnehmen. Andererseits geht es aber auch um kulturanalytische relevante Fragestellungen im Bereich sozialer Medien (z.B. Fankulturen auf Twitter und Facebook, Onlineforen mit Geburtserzählungen, Trauerkulturen auf Online-Friedhöfen etc.).
Weitere Informationen finden Sie unter dem oben angegebenen Link.