Die Evolution von Sprache ist eine hochaktuelles, interdisziplinäres Forschungsfeld. Die Forschung sieht Sprache als ein emergentes komplexes System, das auf einer Vielzahl von physiologischen, kognitiven und sozialen Fertigkeiten beruht. Das Prinzip der Emergenz versucht die Interaktion verschiedener Prozesse in komplexen Systemen zu fassen: Komplexe Systeme sind das Ergebnis selbstorganisierender Prozesse. Eine besondere Rolle spielt darin das «Sprachspiel»: Die Interaktion kommunizierender Agenten und die sich daraus ergebenden Ritualisierungen und Konventionalsierungen.

In diesem Seminar setzen wir uns mit den verschiedenen Ansätzen zur Erforschung der Evolution auseinander:

Evolution
– Physiologische, kognitive und soziale Grundlagen der menschlichen Sprachfähigkeit und Methoden ihrer Rekonstruktion (fossile und genetische Evidenz zu Sprechapparat und Hirnentwicklung; Wanderungsbewegungen und kulturelle Zeugnisse)

Historische Rekonstruktion der Sprachentwicklung
– Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft, computationelle Modelle

Soziale und multimodale Formen der (nicht-)menschlichen Kommunikation
– Vergleichende Psychologie: soziale Kognition und Koordination bei menschlichen und nicht-menschlichen Primaten

Sprache als emergentes System
– Prozesse der Verstetigung von Interaktionsmustern
– Bedingungen der kulturellen Überlieferung

Starttermin: 14. März 2024

Anmeldung bei der Dozierenden.